Bischofsresidenz und der „geheime Durchgang“
In diesem ursprünglich im 12. Jh. erbauten Gebäude können die im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Stilrichtungen eingerichteten bischöflichen Arbeitszimmer und Salons kennengelernt werden. In den Sälen kann man anhand individuell gezierter barocken, Biedermeier-, Neorenaissance-, neobarocken Möbel, Gemälde, Einrichtungsgegenstände in das Leben von Bischöfen verschiedener Epochen Einblick gewinnen. In den Interieuren wird das Erlebnis des Besuches außer den aus dem 17. Jh. stammenden und von Königin Maria Theresia im 18. Jh. geschenkten Gobelins durch großformatige Ölgemälde, die Szenen aus den Büchern des Alten Testaments darstellen, sowie Porträts von Bischöfen bereichert.
Die Geschichte des Tunnels, der den Garten der Bischofsresidenz mit dem Weinkeller und dem Getreidespeicher verbindet, liegt bis in das Mittelalter zurück, er spielte aber zur Zeit des der Kirche gegenüber ziemlich intoleranten Staatssozialismus in der zweiten Hälfte des 20. Jh. bedeutende Rolle. Der Westflügel des Tunnels wurde damals nicht nur für Weinlagerung benutzt. Er wurde als unterirdischer Sicherheitsweg in Anspruch genommen, wenn die kommunistischen Instanzen in der Bischofsresidenz und im Garten Abhörwanzen installierten. Der alte, vielgesehene Tunnel gewährt einzigartiges Milieu, um die Alltage der kommunistischen Kirchenverfolgung vorzustellen. Die Ausstellung kann ausschließlich zusammen mit der Bischofsresidenz, mit Führung besucht und besichtigt werden.
Bischöfliche Weinkellerei
Der im 18. Jh. erbaute Weinkeller gehörte zum Komplex der damaligen Bischofsresidenz, und war als Hauptweinkeller der bischöflichen Grundherrschaft bekannt. Im sich tief unterirdisch ausdehnenden, zweistöckigen Kellerraum können die ursprünglichen Weinfässer besichtigt und die Weine gekostet werden. Der Kellerkomplex stellt den Reichtum eines der ältesten Weingebiete von Ungarn und die prachtvolle Weinkultur des Bistums Pécs im historischen Kontext vor.