Máriagyűdi kegyszoborMáriagyűd ist die älteste Weihstätte der Mariaverehrung in Ungarn. Am Ende des 10. Jh. fing der aus Sachsen hergekommene Missionsbischof, Brun von Querfurt an, die heidnische Bevölkerung Südtransdanubiens zu bekehren. Im 14. Jh. erhielten die Pfarrkirchen der Region Wallfahrtsprivilegien. Nach der Schlacht bei Mohács (1526) konvertierte sich die Bevölkerung von Gyűd vorwiegend zur kalvinistischen Konfession, aber die Kirche wurde von den Osmanen nicht zerstört, daher wurde sie zunächst von serbisch-orthodoxen, dann von ungarischen Kalvinisten benutzt.

Am Ende des 17. Jhs. beginnen die Maria-Erscheinungen an der Kirche. Als Ergebnis der Intervention der Franziskaner zu Siklós wurde die Kirche wieder den Katholiken zugesprochen, und etablierte sich im Laufe des 18. Jhs. – besonders während der großen Pestepidemie 1737-1738 – zu einer bedeutenden Wallfahrtskirche. Zu dieser Zeit wurde das Ordenshaus der Franziskaner in Gyűd errichtet, und die Kirche selbst wurde erweitert. Da sich die Reihe wundersamer Heilungen fortsetzt, wurde Máriagyűd vom Papst Pius VII. 1805 mit Wallfahrtsprivilegien versehen. und sie wurde dann 1837 von Bischof János Szcitovszky von Pécs offiziell für Wallfahrtsort erklärt. 2008 verlieh Papst Benedikt XVI. der Kirche den Titel basilica minor.

Ein besonders wichtiger Schatz der Kirche ist die 1713 fertiggestellte neue Wallfahrtsskulptur (die alte wurde während des Rákóczi-Aufstandes nach Osjek/Eszék evakuiert), sowie der 1900 gebaute Orgel, der ein Meisterwerk József Bieberts, eines der Lehrlinge der Orgelfabrik Angster ist.

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